Deutsche Minensucher räumten nach dem 2. Golfkrieg 1991 im Persischen Golf in einer internationalen Koalition diejenigen Minen, die die irakischen Streitkräfte vor dem Krieg dort verlegt hatten. Dieser erste Einsatz deutscher Streitkräfte außerhalb des NATO-Bündnisgebietes nach der Deutschen Einheit war fraglos ein humanitäre Hilfeleistung mit UN-Mandat. Dennoch gab es in der Bundesregierung Vorbehalte gegen diesen Einsatz: Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher lehnte ihn ab, während Bundeskanzler Helmut Kohl ihn auch als Zeichen gewachsener internationaler Verantwortung des vereinten Deutschlands sah.
Bemerkenswert ist dazu, dass deutsche Minensucher bereits ab 1987 im Mittelmeer im Einsatz waren – infolge der zunehmenden Krisen in der Golfregion und als Entlastung für andere NATO-Partner, die bereits damals im Persischen Golf aktiv waren.
Kapitän zur See Dr. Jörg Hillman spricht mit Fregattenkapitän Dr. Christian Jentzsch zu diesem spannenden Thema der militärisch-maritimen Zeitgeschichte. Dr. Jentzsch forscht am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr zur Geschichte der Bundesmarine und besonders zur Marine im Umbruch zwischen 1985 und 1995.
Die Bevölkerungsumfrage des ZMSBw ist die längste und umfassendste Studienreihe in Deutschland zu sicherheits- und verteidigungspolitischen Fragen. Sie wird jedes Jahr im Auftrag des Bundesministeriums der Verteidigung durchgeführt und umfasst beispielsweise Themenbereiche wie Sicherheits- und Bedrohungswahrnehmungen, Einstellungen zum außen- und sicherheitspolitischen Engagement Deutschlands, Haltungen der Bürgerinnen und Bürger zur Bundeswehr, die Wahrnehmung der Bundeswehr in der Öffentlichkeit sowie Einstellungen zu den Aufgabenbereichen der Bundeswehr und den Auslandseinsätzen.
In dieser Folge des Podcasts spricht Kapitän zur See Dr. Jörg Hillmann mit Dr. Markus Steinbrecher über die methodischen Herausforderungen bei der Durchführung der Bevölkerungsbefragung und ausgewählte zentrale Ergebnisse.
Folge 18 von „ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw“, heute zur Reichsgründung 1871 im Spiegelsaal von Versailles mit Michael Epkenhans und Jörg Hillmann.
Die Innere Führung wird oft als „Betriebsphilosophie“ der Bundeswehr bezeichnet und dabei oft auch missverstanden. Sie definiert die Stellung des Soldaten in der Demokratie. Damit definiert sie auch den Werterahmen, den inneren Kompass, in und mit dem ein Soldat oder eine Soldatin ihren Dienst versehen soll.
Angelehnt an das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland – sozusagen als der Wertekanon, der unveränderbar das Große und Ganze bestimmt – sind in der Konzeption der Inneren Führung die Soldatenpflichten definiert. Natürlich gibt es das für die Bundeswehr auch in Vorschriftenform, beintaschenfreundlich zum ständigen Mitführen geeignet.
Richtig verstandene Innere Führung hat aber nichts mit „weicher Welle“ oder „Innerem Gewürge“ – wie sie früher oft verschmäht wurde – zu tun. Sie muss für uns in der Bundeswehr eine Selbstverständlichkeit sein. Sie muss gelebt werden und jeder in der Bundeswehr muss sie kennen und verinnerlichen, damit sie gelebt werden kann.
Eines muss man allerdings immer wieder feststellen: Die Innere Führung ist einzigartig in unseren Streitkräften. Viele andere Armeen beneiden uns deswegen. Die Bundeswehr hat mit der Inneren Führung und dem Leitbild des „Staatsbürgers in Uniform“ etwas, das unvergleichbar ist und bleibt.
In der 17. Folge unseres Podcast diskutieren die Sozialwissenschaftlerin Dr. Meike Wanner, und der Theologe Dr. Markus Thurau mit Kapitän zur See Dr. Jörg Hillmann über das, was die Innere Führung ist, was sie bedeutet und ausmacht.
Um eines vorwegzunehmen: Innere Führung ist nicht nur für Vorgesetzte da! Selbst wenn sie manchmal für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr komplex und kompliziert erscheinen mag, ist sie im Kern einfach zu verstehen.
Millionen toter Soldaten haben ihre letzte Ruhe auf Kriegsgräberfriedhöfen im Ausland gefunden. So sind auch Millionen deutsche Soldaten in Frankreich, in Russland oder in anderen Staaten, in denen Deutschland Kriege geführt hat, beigesetzt worden. Vielfach wurden und werden sie Jahre oder Jahrzehnte nach den Kriegen aus provisorischen Begräbnisstätten auf einen Soldatenfriedhof überführt und dort würdevoll beigesetzt. Dies hat nicht zuletzt auch für die Angehörigen eine große Bedeutung, die wissen wollen, wo ihr Vater oder Sohn, ihr Bruder oder Onkel, wo also ihre Verwandten ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Insbesondere nach der Zeitenwende 1989/90 wurde es zunehmend möglich, Kriegsgräberstätten in den osteuropäischen Staaten und den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion zu errichten. Eine große Bedeutung kommt dabei dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.eingetragener Verein zu: Er kümmert sich um die Bewahrung und würdewahrende Instandhaltung dieser Friedhöfe. Vielfach kann er dieses mit Freiwilligen leisten, die sich zur Gräberpflege bereiterklären. Neben Jungendgruppen sind darunter auch immer wieder Soldaten der Bundeswehr. Vor allem aber sorgt der Volksbund dafür, dass zwischenzeitlich aufgefundene sterbliche Überreste toter Soldaten auf eine Kriegsgräberstätte umgebettet werden.
Der Volksbund hat eine lange Geschichte und 2019 sein 100-jähriges Bestehen mit einem Festakt im Auswärtigen Amt begangen. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg nahm er sich der Aufgabe an, die vielen Vereine, die sich um Soldatengräber kümmerten, zusammenzuführen und die für diese große Aufgabe notwendige Organisation zu schaffen. Dies war nicht zuletzt gerade wegen der zahlreichen Grabstätten im Ausland notwendig.
Den meisten Bundesbürgern dürfte der Volksbund am ehesten im Zusammenhang mit dem Volkstrauertag bekannt sein. Der Volkstrauertag wird als zentraler Gedenktag der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft erst seit 1952 zwei Wochen vor dem 1. Adventssonntag begangen. In diesem Jahr am 15. November.
Kapitän zur See Dr. Jörg Hillmann spricht im 15. Podcast zum Volksbund und seiner Geschichte, zum Volkstrauertag und der vielfältigen Bildungsarbeit mit Maximilian Fügen M.A. Der 30-jährige studierte Historiker und Reserveoffizier der Luftwaffe ist Bildungsreferent des Landesverbandes Bayern im Volksbund.