Am 3. Oktober 1990 trat die DDR dem Geltungsbereich des Grundgesetzes und damit der Bundesrepublik Deutschland bei. Für die Nationale Volksarmee der ehemaligen DDR (NVA) bedeutete dies, dass sie am 2. Oktober 1990 um 24 Uhr aufgehört hatte zu bestehen. Ihre Soldaten trugen bis dahin die Uniformen der NVA und danach das bundeswehreinheitliche „Gelboliv“ mit dem noch ungewohnten Barett.
Am 3. Oktober 1990 übernahm das für wenige Monate bestehende Bundeswehrkommando Ost unter der Führung von Generalleutnant Jörg Schönbohm die Auflösung der NVA, ihrer Kasernen und riesigen Material- und Munitionsbestände.
Gleichzeitig aber begann für Angehörige der ehemaligen NVA, die anfänglich als Soldat auf Zeit für zwei Jahre (SaZ) in die Bundeswehr übernommen wurden, ein neuer Lebensabschnitt mit vielen Unbekannten: Wenn sie sich in der Bundeswehr bewähren würden, und die gleichzeitig einsetzende umfassende Reduzierung der Streitkräfte des nunmehr vereinten Deutschlands für sie einen Platz haben würde, könnten sie später Berufssoldaten werden.
Die Bundeswehr besaß am Vorabend der Deutschen Einheit rund 495.000 Soldaten. Mit den von der NVA hinzugekommenen waren es rund 570.000 Soldaten. Nach den internationalen Verträgen zur konventionellen Abrüstung in Europa sollte sie später nur noch 370.000 Soldaten umfassen.
Kapitän zur See Dr. Jörg Hillmann spricht im 12. Podcast des ZMSBw mit Wiss. Direktorin PD Dr. Nina Leonhard und Leitenden Wiss. Direktor Dr. Rüdiger Wenzke. Beide haben den Weg zur Einheit von unterschiedlichen Seiten der Grenze erlebt und sich danach intensiv mit der Auflösung der NVA und der Frage befasst, was aus den Menschen wurde.